Resilient(er) in kritischen Zeiten – Unternehmerfrühstück bei der Creditreform Leipzig

In Zeiten hoher Anforderungen und ständiger Veränderung gewinnt die Fähigkeit, innerlich stabil und leistungsfähig zu bleiben, an Bedeutung. Meditation und gezielte Entspannungspraktiken sind keine esoterischen Extras mehr, sondern praktische Werkzeuge, um Stress zu regulieren, Kreativität zu fördern und die eigene Leistungsfähigkeit langfristig zu erhalten. Resilient(er) in kritischen Zeiten – Unternehmerfrühstück im Oktober bei der Creditreform Leipzig.
Im Oktober 2025 ging es bei vollem Haus beim Unternehmerfrühstück der Creditreform Leipzig Niedenzu KG um das nicht nur in kritischen Zeiten wichtige Thema Resilienz. Unterschiedliche Strategien und Methoden wurden betrachtet und diskutiert. Hier ein kleiner Überblick in den über 1,5 Stunden langen Einblick rund um das Resilientersein.
Meditation umfasst verschiedene Formen: stille Sitzmeditation, Mantras, Objektmeditation, Gehmeditation sowie bewegte Praktiken wie Tai-Chi oder Qi Gong. Regelmäßiges Meditieren verändert nachweislich Gehirnstrukturen, reduziert Stress, stärkt die emotionale Stabilität und fördert Intuition und kognitive Leistungsfähigkeit.
Im Alltag reicht oft schon eine kurze, bewusst eingesetzte Übung, um Übergänge zu gestalten, Konzentration zu erhöhen und die Balance zwischen Anspannung und Entspannung zu verbessern.

Frühstück mit Unternehmerinnen und Unternehmern sowie Impulsvortrag
Praktische Miniübungen sind sofort anwendbar: bewusstes, tiefes Ausatmen; Augen schließen; eine Kerze oder ein Blatt konzentriert betrachten; einen Spaziergang im Wald ohne Ziel; Medienpausen; oder eine einfache Teezeremonie mit voller Aufmerksamkeit. Solche Rituale schaffen kleine Inseln der Ruhe, die sich in Leistungsprozessen als überraschend wirksam erweisen.
Autogenes Training als Weg zur Resilienz
Autogenes Training (AT) nach Prof. J. H. Schulz ist eine strukturierte Form der Selbstentspannung und Autosuggestion. Eine typische Sequenz dauert zwischen einer und zwanzig Minuten und kann sitzend oder liegend durchgeführt werden. Ziel ist die schnelle, alltagsnahe Anwendung: AT soll nicht nur im therapeutischen Kontext wirken, sondern als Werkzeug jederzeit verfügbar sein — im Büro, vor Präsentationen oder in belastenden Situationen. Durch formelhafte Vorsätze und wiederholte Übung entsteht eine Generalisierung, die Selbstregulation im Alltag erleichtert.
Reizfasten
Reizfasten bedeutet, bewusst Reize zu reduzieren, um die eigene Wahrnehmung zu schärfen und die psychische Belastbarkeit zu erhöhen. Das Konzept lässt sich mit dem ökonomischen Gedanken des Grenznutzens verbinden: Der Nutzen zusätzlicher Reize oder Konsumakte nimmt ab, oft bleibt nur Gewohnheit oder Ablenkung. Praktisch heißt das: Medienzeiten begrenzen, Perfektionismus drosseln, das Pareto-Prinzip anwenden und bewusst entscheiden, welche Reize wirklich Energie liefern.
Reizfasten ist kein Verzicht aus Mangel, sondern eine Strategie, um Energiereserven zu schonen und die Qualität von Erlebnissen zu erhöhen. Wer weniger, aber bewusster konsumiert, erlebt oft mehr Freude und Klarheit.
Energiereserven aktivieren und Arbeitsleben neu denken
Die klassische Idee der Work-Life-Balance ist praktisch nutzlos: Statt Arbeit und Leben strikt zu trennen, geht es darum, das Leben auch in der Arbeit sinnvoll zu gestalten. Entscheidend ist der Ausgleich zwischen Anspannung und Erholung. Meditation, kurze Übergangsrituale und gezielte Pausen helfen, die Energiebilanz zu stabilisieren und Burnout vorzubeugen.
Phasen in Leistungsprozessen — Übergang, Beginnen, Durchhalten, Beenden — lassen sich bewusst gestalten. Übergänge sind besonders wertvoll: Sie bieten die Möglichkeit, von einer Rolle in die nächste zu wechseln, ohne Energie zu verlieren. Kleine Rituale vor und nach Aufgaben schaffen Klarheit und reduzieren Reibungsverluste.
Dauerhafter Freudefokus und Flow
Ein dauerhafter Freudefokus bedeutet, positive Erregungszeiten bewusst zu begrenzen und das eigene Selbstbild sowie Wunschbild regelmäßig zu überprüfen. Methoden reichen von Lachmeditation über das Finden eines inneren Kraftorts bis hin zu gezielter Förderung schöpferischer Tätigkeiten. Flow-Erleben – das völlige Aufgehen in einer Tätigkeit – ist ein Zustand, der hohe Konzentration, Zeitverlust und das Gefühl von Kontrolle vereint. Flow lässt sich fördern, indem Aufgaben so gestaltet werden, dass sie weder unter- noch überfordern.
Das WM-Prinzip (Wichtigkeit-Motivation) hilft, Aufgaben nach Priorität und persönlichem Entwicklungspotenzial zu ordnen: Delegieren, Einstellung ändern, Hilfe holen oder Methoden entwickeln sind sinnvolle Strategien, um Energie gezielt einzusetzen.
Fazit
Kleine, regelmäßige Praktiken sind wirksamer als gelegentliche Großaktionen. Beginnen Sie mit einer täglichen Miniübung (zwei bis zehn Minuten), probieren Sie autogenes Training in der Grundstufe aus, reduzieren Sie bewusst Reize und gestalten Sie Übergänge als kurze Rituale. Fördern Sie Flow durch passende Aufgabenverteilung und behalten Sie einen dauerhaften Freudefokus: Lachen, Sinnstiftung und kreative Tätigkeiten sind keine Luxusgüter, sondern zentrale Ressourcen für Resilienz in kritischen Zeiten.
Hier schreibt der Unternehmensberater, Coach und Organisationsentwickler, mit viel Lust auf Marketing und Vertrieb. Ich bin auch Vortragsredner, Workshopleiter, Supervisor, Unternehmer seit 1991, Leipzig-, Eilenburg- und Berlin-Versteher sowie deutschsprachig weit unterwegs, von Herzen Nordsachse, Optimist in den meisten Fällen, Blogger, Fotograf, Trainer, auch Ausbilder für Autogenes Training – kurz: vielleicht auch dein Entwicklungsspezialist?
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