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Fernsehen das unverwüstliche Medium?

Fernsehen das (wirklich) unverwüstliche Medium? Lobeshymnen und detaillierte Zahlen- interpretationen sind zu Zeiten irgendwelcher Krisen immer wichtig. So stellt sich derzeit das Fernsehn als scheinbar unverwüstliches Medium dar. Der Vergleich mit den anderen „dinosaurierartigen“ Medien, wie Buch und Zeitung, hinkt zwar, stellt aber das Fernsehen sozusagen als den Sieger dar. Wie lange das noch so bleibt, hängt von vielen Faktoren ab. In der letzten Woche allein dachte ein großer Fernsehsender in den USA über eine deutliche Verkürzung der Werbezeiten nach, das scheint zumindest ein Hinweis auf ein Umdenken bei den Verantwortlichen zu sein.

Während Zeitungsverlage und Buchhandel aufgrund rückläufiger Leserzahlen zunehmend unter Druck geraten, erweist sich in den Reihen der klassischen Medien lediglich das Fernsehen als nahezu unverwüstlich. Obwohl der Medienkonsument mittlerweile sehr viel Zeit mit Online-Videos im Internet verbringt, bringt er immer noch rekordverdächtig viel Zeit für die vergleichsweise altmodische TV-Nutzung auf. Dem Marktforschungsinstitut Nielsen Media Research zufolge verbrachte der durchschnittliche US-Amerikaner im letzten Quartal 2008 rund 142 Stunden pro Monat vor dem TV-Bildschirm, das sind um rund fünf Stunden mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Gegenüber der aufstrebenden Online-Konkurrenz hat das TV somit immer noch klar die Nase vorne, denn die Internetnutzung liegt in den USA laut den Marktforschern derzeit lediglich bei durchschnittlich 27 Stunden pro Monat.

Im Durchschnitt hätten die deutschen Bürger im vergangenen Jahr 207 Minuten pro Tag vor dem TV-Bildschirm verbracht, das sei lediglich um eine Minute weniger als im Vorjahr.

Qualität ist kein Kriterium!

Das TV zeichnet sich aber durch eine besonders hohe Erlebnisqualität aus, die durch technische Weiterentwicklungen wie dem HD-Fernsehen noch gesteigert werden konnte. Entscheidende Faktoren in diesem Zusammenhang seien aber auch Aktualität, Emotionalität und ein gewisses Miteinander-Gefühl, das beim TV-Publikum entstehe. „Fernsehkonsumenten bleiben zwar anonym und können sich nicht wie im Netz interaktiv miteinander austauschen. Sie wissen aber auch, dass eine TV-Sendung von Mio. von Menschen auf der ganzen Welt gleichzeitig gesehen wird. … Textorientierte Medien sind heute bei den Konsumenten nicht mehr so stark gefragt wie früher. Medien mit Bewegtbild-Inhalten liegen mittlerweile in der Nutzergunst eindeutig vorne. … Aus der Wahrnehmungspsychologie wissen wir, dass der Effekt von Medieninhalten umso nachhaltiger ist, je mehr Sinne beim Nutzer angesprochen werden können. Der optische Reiz einer Fernsehsendung ist in dieser Hinsicht dem gedruckten Text eindeutig überlegen. Bernhard Engel von der Medienforschungsabteilung des ZDF

In der Begründung für den vermeintlichen Erfolg des Fernsehens gegenüber den weiteren „alten“ Medien und dem Internet fehlt jede Form von Qualitätsbetrachtung. Welchen Nutzen hat eine „superaktuelle“ Information vom anderen Ende der Welt (wie tragisch oder bedeutend sie auch sei) für den „normalen“ Zuschauer des Fernsehens? Auch das Argument, dass die Erlebnisqualität hoch sei, ist aus meiner Sicht nur ein Vorteil auf Zeit.

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Hier schreibt der Unternehmensberater, Coach und Organisationsentwickler, mit viel Lust auf Marketing und Vertrieb. Ich bin auch Vortragsredner, Workshopleiter, Supervisor, Unternehmer seit 1991, Leipzig-, Eilenburg- und Berlin-Versteher sowie deutschsprachig weit unterwegs, von Herzen Nordsachse, Optimist in den meisten Fällen, Blogger, Fotograf, Trainer, auch Ausbilder für Autogenes Training – kurz: vielleicht auch dein Entwicklungsspezialist?
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