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Coaching – Gestalt, Perspektiven und Status

Coaching - Gestalt, Perspektiven und Status - Buchbesprechung

Coaching – Gestalt, Perspektiven und Status. 2016 erschien das Buch COACHING-PERSPEKTIVEN im EHP-Verlag, gemeinsam herausgegeben von drei Instituten und zwei Autoren, die sich um das Thema Integrative Gestalttherapie in Deutschland, der Schweiz und Österreich verdient gemacht haben. Der Titel und die Tatsache, dass das Buch eigentlich aus dem therapeutischen Kontext stammt, macht das Grundproblem rund um Coaching & Co. deutlich. In den letzten Jahrzehnten erlebte Coaching einen Hype, der vielen Coaching-Kunden mittlerweile nicht ganz geheuer vorkommt. Alles kann „gecoacht“ werden, praktisch jeder kann Coachingleistungen anbieten und die Qualität in diesem Bereich wird durch unterschiedliche Ansätze versucht nachvollziehbar zu machen. Bis heute ist das nicht gelungen.

Es ist bis zum heutigen Tage nicht gelungen, Klarheit in den Wust von Ansätzen, Tools, Schulen, Ausbildungsrichtungen und Coachingphilosophien zu bringen. Zahlreiche nationale und internationale Coachingverbände buhlen um die Anerkennung der richtigen und maßgeblichen Deutungshoheit von Coaching in der Fachwelt. Die Kunden, die vom Coaching profitieren können, verwirrt das nur. So viele psychotherapeutische und psychologische Grundrichtungen es gibt, so viele Coachingrichtungnen gibt es MINDESTENS! Zahlreiche „Randgebiete“ fischen in diesem Bereich ebenfalls um Kundenaufmerksamkeit. Ein Teil der psychotherapeutischen Grundrichtungen wird „offiziell“ anerkannt, ein anderer Teil nicht. Coaching bedarf keiner solchen offiziellen Anerkennung.

Das zu besprechende Buch befasst sich nun mit einer psychologischen Grundrichtung, aus dieser heraus die psychotherapeutische Anwendung offiziell nicht anerkannt ist. Was lediglich bedeutet, dass Gestalttherapie nicht von den Krankenkassen bezahlt wird. Wer auch nur ein klein Wenig in die Psychologie Einblick hat, der kommt an der Gestaltpsychologie grundsätzlich nicht vorbei. Eindrucksvolle und logisch nachvollziehbare Gestaltgesetze bilden die Grundlage dieser Perspektive auf die Psychologie des Menschen. Wohl gemerkt: einer möglichen Perspektive! Abgeleitet hiervon, startet das Buch im ersten Beitrag mit dem Titel „GestaltCoaching – eine Begriffserklärung“.

Bibliografische Angaben

    • Titel: COACHING-PERSPEKTIVEN
    • Untertitel: Theoretische Überlegungen und integrative Anwendungen für ein besonderes Beratungsformat
    • Autoren: Autorenteam
    • Herausgeber: Werner Gill und Sabine Engelmann
    • Softcover: 348 Seiten
    • Verlag: EHP-Verlag Andreas Kohlhage,Bergisch Gladbach, 2016
    • ISBN-13: 978-3-89797-905-5
    • Preis (D): 26,99 Euro

In das Inhaltsverzeichnis geschaut

    • Vorwort
    • GestaltCoaching – eine Begriffserklärung
    • GestaltCoaching – From Awareness to Change
    • Coaching und Organisationsverständnis
    • Führungskräfte im Spannungsfeld
    • Management-Coaching unter besonderer Berücksichtigung narzisstischer Phänomene
    • Persönliche Leistung & Lebensqualität in effizienzgetriebenen Organisationen – Ansatzpunkte für die Arbeit im Coaching
    • Der Banker und die Gestaltberatung oder die Angst des Bankers vor der Gestalt
    • Klopfen für die Arbeitssuche – Coaching mit Arbeitssuchenden
    • Selbstcoaching durch die Methode „Embedded Handbuch“
    • Fetzen – ein Essay
    • Über die Autoren

Die Autoren reflektieren einen Querschnitt von einigen Entwicklungen im Umfeld von Coaching. Klopfen als Methode kommt dabei genauso vor, wie die Problematik von ungesundem Verhalten oder Persönlichkeitsstörungen bei Managern bzw. Führungskräften.

Coaching ist eine Form der Prozessberatung. Der Begriff „Prozess“ kommt aus dem Lateinischen: procedere heißt „vorwärts schreiten“. Im Falle von Coaching hat dieses Vorwärtsschreiten einen definierten Beginn und für gewöhnlich auch ein definiertes Ende, wobei sich das Ende zumeist darauf bezieht, wann eine vorher vereinbarte Anzahl von Sitzungen absolviert und/oder wann ein bestimmtes Lernziel erreicht ist. Grundsätzlich gilt für Coaching wie für alle Beratungen, dass der Prozess ergebnisoffen ist, auch wenn durch eine Zielvereinbarung zu Beginn diese Offenheit eingeschränkt wird und dem Coaching dadurch ein Fokus gegeben wird.Engelmann, COACHING-PERSPEKTIVEN, EHP-Verlag Andreas Kohlhage, Bergisch Gladbach, 2016, Seite 26

Warum Sie dieses Buch lesen sollten?

Fachlich fundierte Schriftensammlung die jeden ernsthaft arbeitenden Coach weiter bringt. Die Perspektive der Gestaltpsychologie bereichert jedes Coaching und die fachliche Versiertheit jedes Coaches. Wichtiger Beitrag der Autoren: Unter anderem für die Erkenntnis, dass Coaching mitnichten ein Statuserhaltungsinstrument im Topmanagement ist, sondern viel breiter Wirkung entfaltet. Tolles Buch für das ich danke sage!

Erfahren Sie mehr zum Coaching und Prozessberatung:

Hier schreibt der Unternehmensberater, Coach und Organisationsentwickler, mit viel Lust auf Marketing und Vertrieb. Ich bin auch Vortragsredner, Workshopleiter, Supervisor, Unternehmer seit 1991, Leipzig-, Eilenburg- und Berlin-Versteher sowie deutschsprachig weit unterwegs, von Herzen Nordsachse, Optimist in den meisten Fällen, Blogger, Fotograf, Trainer, auch Ausbilder für Autogenes Training – kurz: vielleicht auch dein Entwicklungsspezialist?
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